SHP im Wettbewerb Wasserstadt Limmer erfolgreich

Auf der Industriebrache des ehemaligen Reifenwerks von Continental im Hannoverschen Stadtteil Limmer ist die Entwicklung eines großen Wohngebiets geplant, das in mehreren Bauabschnitten realisiert werden soll. Die Fläche bietet eine hohe Lagegunst: liegt direkt am Leine-Verbindungskanal und der Leine-Masch sowie am Stichkanal Hannover Linden. Für den 2. Bauabschnitt, der den unter Denkmalschutz stehenden Wasserturm sowie die „Spitze“ am Schnittpunkt beider Kanäle umfasst, wurde ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt. Angetreten sind drei Teams, besetzt mit Büros für Stadtplanung, Freiraumplanung und Verkehrsplanung. SHP Ingenieure ist mit UP+ (Hannover, Burton Hamfelt (Amsterdam) und LOLA Landscape Architects (Rotterdam) angetreten und hat den Wettbewerb für den südlichen Bereich gewonnen. Besonders hervorgehoben wurde die von SHP Ingenieure erarbeitete verkehrliche Konzeption, die die Jury als die überzeugendste der drei Teams bewertet hat.

2,0 km lange Fahrradstraße in Böhl

Die Pestalozzistraße ist eine innerörtliche Straßenverbindung St.Peter-Ordings mit einer eher geringen Verkehrsbelastung zwischen 300 – und 1.500 Kfz/8h. Der Abschnitt ist etwa 2,0 km lang. Zwei Ortsbuslinien verkehren in beiden Richtungen, an den Einmündungen ist die Vorfahrtsregelung durch VZ 301 geregelt. Vor Einrichtung der Fahrradstraße wurde die zulässige Geschwindigkeit lediglich im Bereich der Schule auf 30 km/h reduziert.  Ansonsten galt Tempo 50.

Bedingt durch die ansässige Schule sowie weiterer Freizeiteinrichtungen ist auf der Straße ein erhöhtes Radverkehrsaufkommen festzustellen. Aber auch viele Urlauber nutzen die Wegeverbindung, um das Dorfzentrum auf kurzem Wege zu erreichen. Die derzeitige Straßenraumgestaltung entspricht nicht den erforderlichen Nutzungsansprüchen. Es ist ein viel zu breiter Fahrbahnquerschnitt vorzufinden, teilweise wird einseitig auf der Fahrbahn oder in Parkbuchten geparkt. Die Radfahrenden hatten bisher die Wahl zwischen dem Fahren auf der Fahrbahn oder im Seitenraum auf baulich angelegten als „Gehweg Radfahrer frei“ beschilderten Radwegen. Gehweg Radfahrer frei bedeutet für den Radfahrenden „Schrittgeschwindigkeit fahren“ und sich den Zufußgehenden unterzuordnen.

Um den Radverkehr im Zuge der Hauptroute zu bündeln, wurde hier zunächst temporär über einen Zeitraum von einem Jahr eine Fahrradstraße bis Mai 2022 eingerichtet.

  • Der Radverkehr ist bevorrechtigt und Radfahrende dürfen nebeneinander fahren.
  • Die zulässige Geschwindigkeit beträgt 30 km/h.
  • Die Fahrradstraße ist nur für Anlieger frei gegeben, um Durchgangsverkehre zu vermeiden.
  • Flankierend wurde eine Halteverbotszone eingerichet, um die Sichtbeziehungen an den Einmündungen zu verbessern und den ruhenden Verkehr durch Markierung der Stellplätze auf der Fahrbahn neu zu ordnen.
  • Um sogenannte Dooring-Zone-Unfälle zur vermeiden wird die Markierung eines Sicherheitstrennstreifens von 0,75 m zum ruhenden Verkehr vorgesehen.
  • Der Begegnungsfall Bus/Bus soll weiterhin sichergestellt werden, aber Überhalmanöver im Autoverkehr sowie überhöhte Geschwindigkeiten können reduziert werden.

Fahrradstraßen sind im Vergleich zu anderen Maßnahmen kostengünstig, da sie in erster Linie ein verkehrsregelndes Instrument darstellen und nur geringen Aufwand (hier ausschließlich Markierung und Beschilderung) erfordern. Gleichzeitig besitzen sie als Mittel der Öffentlichkeitsarbeit eine starke Signalwirkung für den Radverkehr. Im Eingangsbereich wurden Banner zur Verdeutlichung der Verkehrsregeln in einer Fahrradstraße aufgestellt.